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It’s not all about the WHY

Fachartikel — 27. September 2023

Christian Rechmann

Geschäftsführung | Strategie

Bei der Positionierung einer Marke ist Simon Sineks Mantra: „Frag immer erst WARUM?” oft sehr hilfreich, um Kernwerte zu bestimmen und die Marke authentisch zu positionieren. Sineks Aussage lautet: “Menschen kaufen nicht, was du tust, sondern wieso du es tust.” Und bei der Suche nach einem Markenkern kann das helfen, um eine Marke aus ihrem Innersten heraus zu definieren. Doch was bei der Positionierung hilft, kann in der täglichen Kommunikation sogar im Weg stehen. 

Inwiefern? – das will ich gerne am WHY von Starbucks zeigen:

Der Starbucks-Gründer Howard Schultz wollte einen Ort schaffen, an dem Menschen sich treffen und wohlfühlen. Sein WHY formulierte er mit den Worten: “To inspire and nurture the human spirit – one person, one cup and one neighborhood at a time”
Für die Positionierung von Starbucks war dies sicher hilfreich. Beispielsweise bei der Entscheidung, die Vornamen der Kunden auf die Cups zu schreiben und kostenloses WLAN in jeder Filiale anzubieten. Wenn ihr aber heute in einen Starbucks geht, dann wollt ihr meist weder „Nachbarschaft erleben“ noch „Euren Geist nähren“, ihr wollt einfach einen „Espresso“ und diesen meist “zum Mitnehmen”
 
Das wirft die Frage auf: Interessieren wir uns tatsächlich für das WHY eines Angebotes bei unseren täglichen Kaufentscheidungen?

Beantwortet Euch das gerne selbst beim nächsten Einkauf. Von wie vielen Produkten kennt Ihr ein „WHY“ oder könnt es wenigstens erahnen? Es werden nicht viele sein, denn … 


Menschen kaufen eben oft einfach das, was sie gerade brauchen, ohne sich zu fragen, WARUM es jemand hergestellt hat.

Mein Fazit für die werbliche Kommunikation: Traut euch “Espresso zum Mitnehmen” auf Eure Tafel zu schreiben!