🎾🌀 Ballverlust von Roger Federer? Misserfolg von James Dyson? 🛠️💡
Fachartikel — 3. Dezember 2024Christian Rechmann
Geschäftsführung | Strategie
Roger Federer hat nahezu jeden zweiten Ball in seiner Karriere verloren. „Nahezu“ bedeutet, er hat 46% aller Bälle verloren und 54% für sich entscheiden – damit konnte er über 80% seiner Matches gewinnen.
Diese Zahl reflektiert er auf seiner Abschlussrede 2024 in Dartmouth und leitet daraus das folgende ab:
Champions werden nicht durch Niederlagen definiert, sondern die Reaktion darauf.
Mich hat das beeindruckt: Mit einer scheinbar schlechten Quote (nur etwas mehr als 50%) kann man der beste Tennisspieler des Jahrzehnts werden.
Was bedeutet das für das Business?
Auch wir verlieren viele Bälle. Doch in der Regel teilen wir nur unsere Erfolge, die dadurch eine größere Wahrnehmung haben, als die Misserfolge. Der Weg zum Erfolg besteht jedoch oft aus einer Reihe von Fehlschlägen.
Die 5.000 Prototypen von James Dyson.
Ihr habt vielleicht von den über 5.000 Prototypen gehört, die James Dyson gebaut hat, bevor er das Patent für den beutellosen Staubsauger erhielt. 5.000 Misserfolge, bevor der Durchbruch kam.
Apple hatte mit dem Newton die Idee des iPhones ein Jahrzehnt vorweggenommen, damals noch ohne Erfolg.
Und wer erinnert sich an das Fire Phone von Amazon? Einer von vielen erfolglosen Versuchen von Amazon, in neue Geschäftsfelder vorzudringen, bevor sie es mit den Amazon Web Services (AWS) schließlich geschafft haben, ein weiteres Milliardenbusiness aus dem Boden zu stampfen.
Die Lehre daraus kennen wir: Lasst uns ehrlich über Misserfolge sprechen, denn sie sind Teil des Weges zum Erfolg. Und ob dieser Erfolg eintritt, weiß niemand, der gerade einen Ball verschlagen hat oder an einem der ersten 4.999 Prototypen bastelt.